Am 15. September fand in Hannover die 16. ordentliche Bundesdelegiertenversammlung statt. Vom Landesverband Bayern-Süd nahmen 16 gewählte Delegierte teil.
Die Bundesvorsitzende Roswitha Müller-Piepenkötter begrüßte die Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet und gab einen Rückblick über ihre 8-jährige Amtszeit als Vorsitzende. Sie erklärte, dass sie aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidieren werde.
Im öffentlichen Teil der Veranstaltung erklärte Axel Brockmann, Landespolizeipräsident von Niedersachsen, bei seiner Begrüßungsrede, dass die Hilfe des WEISSEN RINGS nicht mehr wegzudenken ist und dankte den ehrenamtlichen HelferInnen für ihr Engagement in der Opferhilfe.
In einem Vortrag wurde die „NO STALK - Tagebuch App“ vorgestellt, die von der WEISSER RING Stiftung entwickelt wurde zur direkten und schnellen Dokumentation von Stalkinghandlungen (Fotos, Videos, WhatsApp, Sprachnachrichten, SMS) auf dem Smartphone, damit Betroffene juristisch erfolgreich gegen Stalker vorgehen können.
Dipl. Psychologe Gerhard Sebastian gab in seinem Referat Hinweise zur Gesprächsführung in besonderen Situationen.
Der WEISSE RING hat seit dem 1. Juli sein Beschwerdemanagement ausgebaut und zu diesem Zweck eine bundesweit tätige Vertrauensperson installiert. Für diese neu geschaffene Institution konnte der Verein den erfahrenen Theologen und Sozialwissenschaftler Dr. Herbert Fischer-Drumm gewinnen. Dr. Fischer-Drumm referierte über die bisherigen Erkenntnisse, die er aus dieser Tätigkeit gewinnen konnte.
Die Junge Gruppe im WEISSER RING stellte einen Videospot vor, der sich mit der Gewinnung junger Mitarbeiter befasst.
Im nichtöffentlichen Teil der Versammlung standen dann vereinsinterne Punkte auf der Tagesordnung, wie Feststellung der Jahresrechnungen mit Entlastungen, Satzungsänderungen und Wahlen.
Als neuer Bundesvorsitzender des WEISSEN RINGS wurde Jörg Ziercke, der ehemalige Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), zum Nachfolger von Roswitha Müller-Piepenkötter gewählt.
Seine Amtszeit beträgt zunächst vier Jahre.
Zu Zierckes Stellvertretern wurden Dr. Helgard van Hüllen, Vizepräsidentin der europäischen Opferschutzorganisation Victim Support Europe, sowie der Staatssekretär a. D. und Vorsitzender des saarländischen Landesverbands, Gerhard Müllenbach, gewählt.
Als Schatzmeister wurde der schon lange im Amt befindliche Franz X. Wanninger wiedergewählt.
Roswitha Müller-Piepenkötter wurde einstimmig zur Ehrenvorsitzenden des Vereins gewählt und mit stehendem Applaus verabschiedet.